
President České republiky
Gen. Petr Pavel
Praha – Pražský hrad
119 08 Praha 1
Česká republika
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89407 Dillingen an der Donau
München, 28. Dezember 2023
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Johann Slezak, BZR i.R.
Aubing-Ost-Straße 88
81245 München
Gute Wünsche zum Neuen Jahr 2024
Grüß Gott, sehr geehrter Herr Staatspräsident.
Schnell waren sie vorbei die Weihnachtstage, die Sie, wie wir hoffen, im Kreise Ihrer Lieben, besinnlich, aber auch fröhlich verbringen durften.
Nun steht das Neue Jahr 2024 vor der Tür und es wird ein entscheidendes Jahr, denn die Wahlen zum Europaparlament stehen an und mit ihnen die Entscheidung, ob Europa eine Rechts-und Wertegemeinschaft wird, oder ein Verband von Individualisten, in dem jeder Staat seine eigene Rechtsauffassung hat.
Die Tschechische Republik hat sich zu einem Staat, der die Menschen-und Völkerrechte offensiv vertritt, entwickelt. Das wäre glaubhaft, gäbe es nicht dem dunklen Punkt aus der CSR-Vergangenheit, die Vertreibung der Deutschen und Ungarn.
Wir warten immer noch darauf, dass endlich die völkerrechtswidrigen Dekrete und Gesetze, als von Anfang an für ungültig erklärt und aufgehoben werden. Auch das Recht auf Heimat und Eigentum, muss den Vertriebenen und ihren Nachkommen, zugestanden werden und eine Restitution muss soweit als möglich erfolgen.
Da nutzen auch die geschlossenen bilaterale Verträge nichts, denn das Menschen und das Völkerrecht, lassen sich damit nicht außer Kraft setzen. Damit bleibt die Tschechische Republik ein Vertreiberstaat, der sich ethnisch gesäubert hat und auf den sich alle künftigen Vertreiber berufen können. Russland tut es bereits.
Deshalb wäre das Jahr 2024 mit den Europawahlen, von entscheidender Bedeutung für das Image der Tschechischen Republik, wenn sie sich entschließen würde, sich von diesen Gesetzen und Dekreten zu befreien.
Das Jahr 2025 wird nicht nur ein Heiliges Jahr, das von Papst Franziskus eröffnet wird. Es ist auch das 80-zigste Jahr der Beendigung des Krieges und der Befreiung von Terror des Nationalsozialismus. Es könnte auch zum 80-zigsten Jahr der Befreiung vom Tschechischen Nationalismus werden. Dem sind nach Beendigung des Krieges, in Aussig, Postelberg, Brünn und vielen weiteren Orten zehntausende unschuldiger Sudetendeutscher, aber auch Deutscher Kriegsgefangener zum Opfer gefallen. Fast alle Sudetendeutschen wurden ihres Eigentums beraubt und aus ihrer Heimat vertrieben. Der verbleibende Rest wurde als Menschen 3. Klasse behandelt.
Es wäre für die Tschechische Republik, im Jahr 2025, also 36 Jahre nach der Wende höchste Zeit, sich von den Altlasten der Vergangenheit zu trennen.
Das ist die Tschechische Republik ihrer Reputation als Rechtsstaat schuldig.
Natürlich wissen wir, dass das mittlerweile nicht einmal mehr vom Schirmherrn der Sudetendeutschen Volksgruppe gefordert wird, der einmal die CSR-Gesetze und Dekrete als „Schande für den Nachbarn“, die in Europa keinen Platz haben, bezeichnet hat. Heute lobt er das innige Verhältnis zur Tschechischen Republik, obwohl sich an der „Schande“ nichts geändert hat. Einen ähnlichen Schwenk vollzog die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die von einem Rechtsverband zu einem Trachtenverein, mutiert ist.
Nur wir, vom Sudetendeutschen Landesverband Bayern e.V. sind es, die Ihnen unsere Unterstützung anbieten, sich von der Altlast ihrer Geschichte zu befreien. Wir tun das, weil wir es den Opfern, aber auch der Zukunft schuldig sind, denn:
Nichts ist geregelt – was nicht gerecht geregelt ist.
A. Lincoln
Lassen Sie uns gemeinsam, unterstützt von Völkerrechtlern, wie Prof. Dr. Dr. AlfredMaurice de Zayas, an dieser gerechten Regelung arbeiten. Dann wird das Jahr 2024 das Jahr der Vorbereitung und das Jahr 2025, das der Vollendung von Vereinbarungen sein, die:
- Den Opfern Gerechtigkeit wiederfahren lässt und sie rehabilitiert.
- Für die Nachkommen einen gerechten Ausgleich schafft.
- Die Vertreibung aus der gemeinsamen Geschichte stoppt.
- Das Tschechische Volk von der Last der Nachkriegsgeschichte befreit.
Sie, Herr Staatspräsident, haben es nun in der Hand, den ersten Schritt in diese Richtung, der eine echte Versöhnung wäre, zu tun. Wir helfen Ihnen gern dabei.
Sie wissen ja:
Pravda vítězí / Die Wahrheit wird siegen
Wir hoffen, dass unter Ihrer Präsidentschaft das Staatsmotto der Tschechischen Republik auch für uns Sudetendeutsche Wahrheit wird, und siegt.

Glück und Gottes Segen begleiten Sie 2024
Mit heimatlichen, Böhmisch-Mährischem Grüßen
Johann Slezak, geb. Mährisch Au
„Wir sehen keine Sieger oder Besiegte, es haben Grundwerte gewonnen. Werte wie Wahrheit, Würde, Respekt und Demut“.
Wir sind davon überzeugt, dass diese, von Ihnen geprägten Werte von den meisten Tschechen und von uns, den Sudetendeutschen geteilt werden.
Ein gutes, erfolgreiches Jahr 2024 wünschen wir dem Tschechischen Volk.
PS. Mir persönlich liegt dieser Ausgleich besonders am Herzen. Ich wurde 1937 in Mährisch Aussee / Usov geboren. Ich hatte viele Tschechische Freunde, die nach der Besetzung durch die Russen mit uns nicht mehr sprechen durften. Ich habe erlebt wie mein Vater verhaftet und in einem KZ fast zu Tode geprügelt wurde. Leider musste ich viele schreckliche Dinge miterleben. Das Leben meiner Eltern wurde nachhaltig zerstört und meines geprägt. Es ist meine Aufgabe alles dafür zu tun, dass eine Rehabilitierung erfolgt.